Michał Prószyński
© Pernille Sandberg Der polnische Tenor Michał Prószyński wurde in Gdów geboren. Neben erstem Gesangsunterricht studierte er von 2012 bis 2017 zunächst Klassische Gitarre an der Fryderyk Chopin Musikhochschule Warschau. Von 2017 bis 2021 folgte ein Gesangsstudium an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover in der Soloklasse bei Marek Rzepka, von dem er bereits 2016/17 an der Musikhochschule in Krakau betreut wurde. Seit 2023 arbeitet er mit Giacomo Pati.
Michał Prószyński ist Stipendiat der Hans und Eugenia Jüttling Stiftung und gewann zahlreiche Preise: Nach 2. Preisen beim Jan Kiepura Wettbewerb in Sosnowiec sowie beim Internationalen Gesangswettbewerb „Goldene Stimmen“ 2015 wurde er 2017 bei der III. Alida Vane International Singing Competition in Lettland als „The Most Promising Tenor“ ausgezeichnet, gewann den Grand Prix beim I. Gesangwettbewerb in Jelenia Góra sowie den 1. Preis und einen Sonderpreis der Silesia Stiftung beim XIX. Imrich Godin Iuventus Canti International Wettbewerb in Vrable. 2021 war er Finalist des Robert-Schumann-Gesangs-Wettbewerbs und wurde mit dem 1. Preis beim Gesangswettbewerb für Studierende der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover ausgezeichnet.
Zwischen 2021 bis 2025 war Michał Prószyński Mitglied des Opernensembles am Theater Bern, wo er sich mit einem Repertoire von Glucks Pylades (Iphigénie en Tauride), Mozarts Tamino (Die Zauberflöte) und Pedrillo (Die Entführung aus dem Serail) über Tschaikowskis Lenski (Eugen Onegin) und Wagners Mime (Das Rheingold) bis zu Debussys Pelléas (Pelléas et Mélisande), Strauss’ Matteo (Arabella) und Janáčeks Steva (Jenůfa) profilieren konnte.
Gastengagements im Opern- und Konzertbereich führten Michał Prószyński ans Staatstheater Braunschweig sowie in die Konzertsäle und zu Festivals in Krakau, Warschau, München und Verbier unter Dirigenten wie u.a. Yoel Gamzou, Stanislav Kochanovsky oder Gianandrea Noseda.
Seit der Spielzeit 2025/26 gehört Michał Prószyński zum Ensemble der Staatsoper Hannover.
Welche künstlerische Zusammenarbeit hat Sie besonders geprägt?
Die künstlerische Zusammenarbeit, die mir am meisten in Erinnerung geblieben ist, war mein Debüt als Pelléas in Claude Debussys Oper Pelléas et Mélisande sowie die Zusammenarbeit mit dem Regisseur Elmar Goerden. Seine Herangehensweise an die Kunst, an die Opernproduktion und sein Umgang mit Menschen haben mich sehr inspiriert.
Haben Sie ein besonders Ritual, bevor Sie auf die Bühne gehen?
Ich laufe viel auf den Fluren hin und her – das ist mein einziges Ritual.
Welche Opern-Figur würden Sie gerne mal auf einen Kaffee treffen – und warum?
Ich würde versuchen, Lenski einzuladen, aber ich würde nicht nur ihn mitnehmen. Ich würde auch Onegin mitnehmen und versuchen, sie miteinander zu versöhnen.
Welche Reaktion nach einer Aufführung hat Sie am meisten gefreut?
Die beste Reaktion, die ich je erlebt habe, waren spontaner Applaus und Glückwünsche. Es gibt nichts Besseres als Spontaneität in solchen Situationen.
Welche Musik hören Sie, wenn Sie nicht arbeiten?
Heavy metal.
Welche Rolle kann die Oper in unserer Zeit spielen?
Die Oper kann in der heutigen Zeit Inspiration und Antrieb zum Handeln sein, eine Auszeit von alltäglichen Problemen, ein Moment zum Nachdenken oder ein Augenblick der Reflexion über die Menschheit.