Shavleg Armasi
© Pernille Sandberg Der georgische Bass Shavleg Armasi studierte Gesang in seiner Heimatstadt Tbilissi sowie an der Kunstuniversität Graz. Schon während des Studiums war er Solist an der Staatlichen Oper Tbilissi und wurde anschließend Ensemblemitglied des Opernhauses Graz.
Seit der Spielzeit 2006/07 ist er Ensemblemitglied der Staatsoper Hannover und sang u.a. Gurnemanz (Parsifal), König Marke (Tristan und Isolde), Fasolt (Das Rheingold), Mefistofele (Boitos Mefistofele), Méphistophélès (Faust), Méphistophélès (La damnation de Faust), Filippo II. (Don Carlo), Banco (Macbeth), Ramfis (Aida), Padre Guardiano (Die Macht des Schicksals), Cardinal Brogni (La Juive) und Raimondo Bidebent (Lucia di Lammermoor).
Gastengagements führten Shavleg Armasi u.a. an das New National Theater Tokio, an der Komische Oper Berlin, an die Sommerfestspiele Savonlinna, sowie an die Opern Frankfurt, Stuttgart, Lissabon, Basel, St. Gallen, an die Hamburgische Staatsoper und an das Staatstheater Wiesbaden, wo er seine Debüts als Boris in Mussorgskis Boris Godunow und als Hagen in Wagners Götterdämmerung feierte. 2025 debütierte er an der Oper Zürich als Geronte di Ravoir (Manon Lescaut), Ende des Jahres steht sein Hausdebüt an der Deutschen Oper am Rhein als Zacharia in Verdis Nabucco an. In der aktuellen Spielzeit ist Shavleg Armasi u.a. als König Heinrich in Lohengrin, als Ferrando in Der Troubadour sowie als Timur in Turandot an der Staatsoper Hannover zu erleben.
Welche künstlerische Zusammenarbeit hat Sie besonders geprägt?
Mich haben der Dirigent Maestro Giorgio Morandi bei der Arbeit an Verdis Simon Boccanegra und der Regisseur Nicolas Briegel bei der Inszenierung von Mozarts Don Giovanni sehr beeindruckt.
Haben Sie ein besonderes Ritual, bevor Sie auf die Bühne gehen?
Ich weiß nicht, ob man das ein Ritual nennen kann, aber fast immer vor dem Auftritt schaue ich meiner Figur im Spiegel in die Augen – um alles Private vollkommen hinter mir zu lassen.
Welche Opern-Figur würden Sie gerne mal auf einen Kaffee treffen – und warum?
Ich hätte große Freude daran, Mephisto zu treffen, um weiter mit ihm darüber zu diskutieren, was tatsächlich gut und böse ist – und warum.
Welche Reaktion nach einer Aufführung hat Sie am meisten gefreut?
Am meisten gefreut habe ich mich, als meine kleine Tochter beim Applaus mit riesengroßen Augen meinen Blick suchte, um mir ihre Freude aus dem Zuschauerraum zu zeigen.
Welche Musik hören Sie, wenn Sie nicht arbeiten?
Wenn ich nicht arbeite, höre ich meistens Jazz – in Richtung Paul Desmond – und ausgewählte georgische postmoderne Musik.
Welche Rolle kann die Oper in unserer Zeit spielen?
Die Rolle der Oper in unserer Zeit ist besonders wichtig: Mit der Sprache der Musik Gefühle zu wecken und durch szenische Gestaltung Menschen zum Nachdenken zu bringen.