Julia Sturzlbaum
© Pernille Sandberg Welche künstlerische Zusammenarbeit hat Sie besonders geprägt?
Es fällt mir schwer, eine einzelne Person hervorzuheben, da ich mich wirklich glücklich schätzen kann, auf meinem bisherigen künstlerischen Weg in jeder Produktion und an jeder Station Menschen begegnet zu sein, die meine Entwicklung auf besondere Weise beeinflusst haben. Ob Regisseur:innen, Musikalische Leitung oder Bühnenpartner:innen – von jeder Zusammenarbeit konnte ich wertvolle Impulse mitnehmen. Es sind oft die kleinen Begegnungen und der tägliche Austausch, die nachhaltig wirken und das eigene künstlerische Verständnis prägen.
Haben Sie ein besonderes Ritual, bevor Sie auf die Bühne gehen?
Ein festes Ritual habe ich nicht, aber ein Glas warmes Wasser und ein paar Ipalat sind fast immer dabei. Und an besonders müden Tagen darf es auch mal ein Red Bull sein, quasi der Koffein-Kick in letzter Minute, damit nicht nur das Publikum wach bleibt.
Welche Figur oder Opern-Figur würden Sie gerne mal auf einen Kaffee treffen – und warum?
Das ist wirklich eine schwierige Frage, denn es gäbe so viele spannende Opernfiguren, mit denen ich mich gerne einmal austauschen würde. Aber wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich wohl mit Papageno auf einen Kaffee gehen. Er war – ganz nebenbei gesagt – schon seit meinem dritten Lebensjahr mein heimlicher Schwarm. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass man bei diesem Treffen vor lauter Lachen kaum noch zum Atmen käme. Und genau das liebe ich: herzhaft lachen und den Moment genießen.
Welche Reaktion nach einer Aufführung hat Sie am meisten gefreut?
Ich hatte das große Glück, am Gärtnerplatztheater München vor einem außergewöhnlich herzlichen und begeisterungsfähigen Publikum auftreten zu dürfen. Die überschäumenden Reaktionen – besonders langhaltende Applaus und die Standing Ovations nach Produktionen wie beispielsweise My Fair Lady – haben mich tief berührt und gehören definitiv zu den Momenten, die mir lange in Erinnerung bleiben werden.
Welche Musik hören Sie, wenn Sie nicht arbeiten?
Meine absolute Lieblingsband ist Queen! Generell bin ich aber musikalisch ziemlich breit aufgestellt: Ich liebe Rock, höre aber genau so gerne Pop, Oldies sowie Dance oder House – und tanze besonders gerne zu Reggaeton.
Welche Rolle kann die Oper in unserer Zeit spielen?
Ich glaube, Oper ist zeitlos, gerade weil sie so viele Emotionen in uns auslösen kann. In einer Welt, die immer schneller und digitaler wird, bietet klassische Musik die Chance, innezuhalten und sich wieder mit etwas Tieferem zu verbinden. Für mich ist Oper nicht nur Kunst, sondern auch ein Raum für echte, unmittelbare Erlebnisse. Es ist etwas Besonders, sich – jenseits von Filmen und Serien – ganz dem Moment hinzugeben, live gespielte Musik und Theater zu erleben und für eine Weile einfach abzutauchen.