John Hackett
© Alice Blangero John Hackett stammt aus Oklahoma, USA, und begann seine Tanzausbildung am Tulsa Ballet Center for Dance Education. Nach dem Highschool-Abschluss besuchte er die Juilliard School in New York City und schloss 2021 sein Tanzstudium mit dem Bachelor of Fine Arts ab. Sein professionelles Debüt gab er beim Quorum Ballet in Lissabon, wo er drei Spielzeiten lang tätig war. Im Jahr 2024 trat er dem Ballett des Staatstheaters Nürnberg unter der Leitung von Goyo Montero bei. John Hackett hat Rollen in Werken von Bryan Arias, Marco Goecke, Stefanie Lake, Andrea Miller, Goyo Montero und Ohad Naharin getanzt und war in Repertoirestücken von Rafael Bonachela, Mats Ek, Itzik Galili, Martha Graham, José Limón und Donald McKale zu erleben. Seit der Spielzeit 2025/26 ist er Mitglied des Staatsballetts Hannover.
Welche künstlerische Zusammenarbeit hat dich besonders geprägt?
Lady Gagas Album Artpop. Es war zwar keine Zusammenarbeit im eigentlichen Sinne, aber wie ein Gespräch mit anderen einflussreichen, früheren Künstlern wie Andy Warhol. Dieses Album hat mich gelehrt, künstlerisch zu denken und mich auf eine authentische Weise auszudrücken.
Hast du ein besonders Ritual, bevor du auf die Bühne gehst?
Ich küsse meine beiden Knie und sage ihnen „Danke“.
Welche Persönlichkeit aus der Ballettgeschichte würdest du gerne mal auf einen Kaffee treffen – und warum?
Ich würde unglaublich gerne Martha Graham auf einen Kaffee treffen. Ich habe ihr Schaffen studiert und dabei viele Dinge entdeckt, die mich selbst beschäftigen und die vorher verborgen waren. Die Schönheit des Körpers, des Leidens, der menschlichen Erfahrung, der Ekstase – all das fand sich in ihren Bewegungen. Ich glaube, ein Kaffee mit ihr könnte mein Leben verändern. Außerdem würde ich ihr einfach gerne „Danke“ sagen.
Welche Reaktion nach einer Aufführung hat dich am meisten gefreut?
Ich versuche, die Reaktionen des Publikums nicht zu bewerten, aber ich kann sagen, wann ich auf der Bühne am glücklichsten war. Ich war etwa 15 Jahre alt und tanzte etwas aus Le Corsaire. Als ich gerade eine Drehkombination beginnen wollte, entdeckte ich meinen Vater im Publikum, weil er ein neon-gelbes Hemd trug. In einem dunklen Zuschauerraum ist es schwer, jemanden zu erkennen – aber ich fand einen, und es war mein Vater.
Welche Musik hörst du, wenn du nicht arbeitest?
Lady Gaga!!
Welche Rolle kann der Tanz in unserer Zeit spielen?
Abseits von Aufführungen und Publikumsresonanz glaube ich, dass Tanz die Tänzer selbst verändern kann – und uns zu besseren Menschen und Bürgern macht. Und ich meine damit nicht nur Profis, sondern alle, die eine Tanzklasse besuchen, Menschen jeden Alters. Tänzer lernen so viel über das Leben, über Energie, den Körper und die Seele durch den Tanz. Er lehrt Ausdauer, Entschlossenheit, Teamarbeit, Empathie, Vertrauen und Liebe. Mehr denn je brauchen wir heute etwas, das uns erdet, uns etwas gibt, worum wir uns kümmern können – und ich denke, Tanz kann das leisten. Tanz ist eine authentische Kunst – und genau das brauchen wir Menschen.