Carl van Godtsenhoven
© Alice Blangero Carl van Godtsenhoven erhielt seine Ausbildung zunächst an einer Privatschule in Paris, bevor er in die Ballettschule des Hamburg Balletts wechselte. 2014/15 wurde er Volontär des Bayerischen Staatsballetts und Mitglied des Bayerischen Staatsballetts II. Zur Spielzeit 2016/17 wechselte er ins Leipziger Ballett, wo er unter den Direktionen von Mario Schröder und Rémy Fichet als Solist tanzte. Zu seinem Repertoire zählen die Titelrollen in Don Juan von Thierry Malandain und Faust von Edward Clug sowie Solorollen in Werken von Johan Inger, Uwe Scholz, Stanton Welch, Mario Schröder und Jeroen Verbruggen. Seit der Spielzeit 2025/26 ist Carl van Godtsenhoven Mitglied des Staatsballetts Hannover.
Welche künstlerische Zusammenarbeit hat dich besonders geprägt?
Ich habe seit 2016 beim Leipziger Ballett getanzt. Das Werk von Uwe Scholz hat mich in diesen Jahren besonders geprägt.
Hast du ein besonderes Ritual, bevor du auf die Bühne gehst?
Ich habe so viele Rituale vor einer Aufführung, dass es fast schon ein Aberglaube ist. Das Wichtigste ist, dass ich – sobald ich geschminkt bin – meine Mutter anrufe, während ich einen Kaffee trinke.
Welche Persönlichkeit der Ballettgeschichte würdest du gerne mal auf einen Kaffee treffen – und warum?
Wenn ich jemanden aus der Vergangenheit der Ballettwelt treffen könnte, müsste es Nijinsky sein. Ich bin fasziniert von seinem Künstlertum, und wie innovativ er war: ein Pionier.
Welche Reaktion nach einer Aufführung hat dich am meisten gefreut?
Jede Reaktion auf eine Aufführung ist interessant – ob sie geliebt oder gehasst wird. Nur dann hat sie eine Bedeutung. Wenn das Publikum ratlos und unschlüssig ist, haben wir unseren Auftrag nicht erfüllt.
Welche Musik hörst du, wenn du nicht arbeitest?
Ich höre verschiedene Arten von Musik, von den 1970er Jahren bis heute. Ich genieße es, den Tag mit ein paar Vinyls zu beginnen.
Welche Rolle kann der Tanz in unserer Zeit spielen?
Für mich ist der Tanz eine große Quelle des Ausdrucks und der Inspiration. Er zeigt unsere Verletzlichkeit und Emotionen in aller Tiefe. Ich bin immer daran interessiert, neue Aspekte von mir selbst zu entdecken.